Genesis als Router
geschrieben am 6.3.2001 von Kai Eckardt


Lange Zeit habe ich versucht Genesis von der OS3.9 CD als Router einzusetzen, was jedoch immer wieder Probleme gab. Auch im Amiga-Club Forum habe ich keine wirkliche Hilfe erhalten können, da wohl so ziemlich jeder zum Routen MiamiDX einsetzt. Ich habe es nun endlich geschafft und möchte das Geheimnis nicht für mich behalten sondern eine Möglichkeit, wie es bei jedem laufen sollte, auf dieser Seite vorstellen. Sicherlich wird sie noch einige Male überarbeitet werden.
*** NEU: BITTE LESEN ***
Mir ist aufgefallen, daß die Modemkompression bei GenesisRA eingestellt werden kann und standartmäßig ausgeschaltet ist. Dazu steht etwas auf der OS3.9 CD im Ordner Manuals in der deutschen Text-Anleitung. (Nicht die Guide). Wenn man nun in den Genesis-Prefs auf die Schnittstellenseite geht und die Eigenschaften seiner Internetverbindung editiert, kann unter PPP zwischen vier Kompressionsarten gewählt werden: MPP,VJ,BSD und Deflate. Diese Reihenfolge gibt leichte bis starke Kompression an, die letzten beiden sollten nur mit einem 060 verwendet werden. Bei mir bringt VJ die besten Ergebnisse, so konnte ich meine Aminet - Downloadraten von 4400 CPS auf 5100 CPS steigern. Bei Textseiten dürfte die Kompression viel höher liegen.

Benötigte Software:
- Genesis oder GenesisRA (OS3.9)
- named.lha (Aminet)
- msockd4.lha (Aminet)
- Ein Windows-PC mit Internetexplorer V5.x ? oder Netscape als Socks-Client

Sonstige Vorraussetzungen:
Eine funktionierende LAN-Verbindung mit einem Windows-PC (bislang nur Win98 getestet)
mit fest vergebenen IPs für jeden Rechner. Eine Samba-Installation ist NICHT notwendig, es
reicht, wenn Sie andere Rechner im LAN anpingen können.
Eine funktionierende Internet-Verbindung, wohl kein Problem mit dem Genesis-Wizard, muß
auch vorhanden sein.

Achtung: Socks5 aus dem Aminet funktioniert bei mir noch nicht. Scheinbar versucht der Server statt der Lokalen Adresse die IP 0.0.0.0 zu benutzen. Ich bin mir aber auch dabei noch nicht so ganz sicher und werde versuchen den Author diesbezüglich nocheinmal anzumailen. Auf meine letzte Mail habe ich jedoch keine Antwort bekommen. Der Nachteil von dem MiniSocks 4 ist natürlich einmal die ältere Version, welche kein UDP unterstützt, sowie die fehlenden Sicherheitsprotokolle. Also ist damit erstmal keine Firewall zu realisieren, aber es funktioniert zumindest.


Und los gehts. Als erstes muß eine funktionierende Internetverbindung und ein funktionierendes LAN mit dem GenesisWizard aufgebaut werden. Das sollte denke ich nicht so schwer sein. Wenn Sie ein 56K Modem benutzen, sollten sie später einmal in den GenesisPrefs überprüfen, ob die serielle Baudrate, also die vom Rechner ins Modem auf einen Wert höher 38400 steht.. bei mir stand nämlich genau das drin, was natürlich die Geschwindigkeit runterzieht. Sie müssen sich beim Einrichten des LAN für eine feste IP für ihren Amiga entscheiden. In großen Netzwerken gibt es gelegentlich Server, die dieses wie ein Internetprovider dynamisch tun, ich gehe jedoch davon aus, daß dies bei ihnen nicht der Fall ist. Es muß sich dabei um eine IP handeln, die nicht für das Internet freigegeben ist, also am besten eine Adresse die das Format 192.168.xxx.xxx hat. Mein Amigarouter benutzt die Nummer 192.168.0.2. Sie müssen nur darauf achten, daß es im Netz nicht 2 Rechner mit der gleichen IP gibt. Sie müssen diese Nummer wissen, um später dem Clienten mitzuteilen, bei welchem Rechner im LAN es sich um einen Router handelt.

Wenn dieses soweit funktioniert, entpacken sie bitte named.lha aus dem Aminet. Dann kopieren sie die Datei named nach amitcp:serv

Jetzt müssen sie noch msockd4.lha entpacken und die Datei minisockd ebenfalls nach amitcp:serv kopieren.

Soweit zur Installation der benötigten Dateien. Für ein reines Routen ist es übrigens nicht erforderlich, daß Samba installiert ist.

Jetzt kommt der Konfigurationsteil:

Erstmal Genesis starten und dann im Menu Einstellung->Genesis das Preferencesfenster öffnen. Ich gehe jetzt davon aus, daß bei ihnen die Reaktion-Oberfläche aus dem BoingBag 1 fürs OS3.9 installiert ist. Die Muioberfläche bietet die gleichen Funktionen, ist aber etwas anders angeordnet. Wählen sie jetzt links Optionen. Im Anzeigekärtchen alles lassen wie es ist (Öffnen beim Start / öffne Statusfenster: ja / Zeige serielle Eingaben: ja). Im Kärtchen Verschiedenes auch alles so lassen (Kontrolle: alles Nein / Mitschnitt-Einstellungen: alles Debug / Mitschnittdatei: NIL: / Start: alles: ja) Im Kärtchen Ausführen erstmal nichts einstellen und unter der Karteikarte Erweitert: Gateway aktivieren und IP sendet redirect aktivieren. Die Debug-Kästchen frei lassen und auch sonst alles wie voreingestellt.

Wählen Sie jetzt links Dienste an und schauen Sie nach, ob es zwei Dienste namens 'socks' gibt. Beide sollten auf Port 1080 eingestellt sein; einer benutzt das Protokoll tcp und der andere udp. Wenn die bei ihnen nicht eingetragen sein sollten, trägt man sie folgendermaßen ein:
1. Auf Hinzufügen klicken
Und in den Feldern folgendes eintragen und MIT RETURN ABSCHLIEßEN! WICHTIG! :
2. Name: socks
3. Port: 1080
4. rechts auf tcp klicken
Dann den zweiten Dienst eintragen:
1. Auf Hinzufügen klicken
2. Name: socks
3. Port: 1080
4. rechts auf udp klicken

Wählen sie nun links Inetd aus und tragen sie folgendes in die Felder ein und wieder mit Return abschließen, sonst wird die Eingabe nicht übernommen.
1. Auf hinzufügen klicken
2. Dienst: nameserver
3. Eingeschaltet: ja
4. Benutzer: root
5. Server: amitcp:serv/named
6. auf udp klicken
7. dgram wählen
8. wait wählen.
9. Cli-Name und Argumente frei lassen.

Zusammengefasst sollte da nun stehen:
nameserver dgram udp wait root amitcp:serv/named freigegeben

Jetzt fehlt noch der socks-server. Dazu folgendes eingeben:
1. Wieder auf hinzufügen klicken
2. Dienst: socks
3. Eingeschaltet: ja
4. Benutzer: root
5. Server: amitcp:serv/minisockd
6. auf tcp klicken
7. stream wählen
8. nowait wählen
9. Cli-Name: minisockd
10: Argumente frei lassen

Zusammengefasst steht da nun hoffentlich: socks stream tcp nowait root amitcp:serv/minisockd minisockd freigegeben

Jetzt nochmal links auf Zugriff klicken und überprüfen ob alle 4 Voreingestellten Einträge auf 'erlauben' stehen, es kann sein, daß einer auf Verweigern steht, dann bitte ändern. Letzendlich sollte dort stehen:

## This file was generated by GENESiSPrefs GenesisPrefsRA 45.6 ##
finger 127.1 allow LOG
ident *.*.*.* allow LOG
$ *.*.*.* allow LOG
* $ allow LOG

Jetzt noch abspeichern und fertig!

Somit währe die Arbeit am Amiga-Router abgeschlossen.


Fehlt noch die Konfiguration des Clienten:

Wenn Sie Windows gestartet haben, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Icon "Netzwerkumgebung". In dem Fenster das erscheint, doppelklicken Sie auf das TCP/IP Protokoll, welches für ihre Netzwerkkarte vorgesehen ist; bei mir steht dort: "TCP/IP -> Realtek RTL8139(A/B/C8130) PCI Fast Ethernet (NDIS4/Win95_OSR2 driver)". In dem neuen Fenster wählen Sie die Karteikarte "DNS-Konfiguration". Klicken Sie auf "DNS aktivieren" und geben Sie im Feld "Suchreihenfolge für DNS-Server" die IP ihres Amiga-Routers ein, den wir ja vorhin konfiguriert haben. Die Nummer muß beim einrichten des LAN im Genesis Wizard festgelegt worden sein, bei mir steht dort 192.168.000.002. Jetzt rechts auf "Hinzufügen" klicken, damit der Eintrag übernommen wird. Nun muß noch bei Hostname etwas eingegeben werden.. scheinbar ist es egal, was da steht, ich habe es mit verschiedenen Wörtern ausprobiert, aber stehen muß dort etwas. Alle Fenster mit "OK" schließen und vermutlich die Kiste neustarten. Jetzt muß nur noch der Browser konfiguriert werden.

InternetExplorer:
Als erstes den IE starten und im Menu "Extras" auf "Internetoptionen" gehen. Dort auf das Label "Verbindungen" klicken und "Setup" auswählen. Jetzt öffnet sich ein neues Fenster in dem man "Internetverbindung manuell einrichten oder über ein lokales Netzwek (LAN) herstellen" markiert und mit "weiter" abschließt. Jetzt "Internetzugang über ein lokales Netzwerk (LAN) wählen und auf "weiter" klicken. Auf der jetzt erschienenen Seite kann das Häkchen in "Automatische Suche des Proxyservers" bleiben, in "Automatisches Konfigurationsscript verwenden" bitte KEIN Häkchen setzen. In "Manueller Proxyserver" muß dann wieder ein Häkchen rein. Nach dem Klick auf "weiter" wird man aufgefordert manuell die Serveradressen einzugeben. Hier muß im Feld Socks die Adresse des Amigarouters im LAN, also die LAN-IP des Rechners, den sie vorhin konfiguriert haben eingegeben werden. Bei mir steht dort 192.168.0.2. Dahinter muß unter Anschluss eine 1080 eingegeben werden. Das ist die Portnummer, die standartmäßig für den Socksserver verwendet wird. Übrigens arbeitet der Amiga-Router jetzt mit 2 IPs, der von uns zugewiesenen LAN IP sowie der vom Internetprovider dynamisch vergebenen Internet IP. Alle anderen Felder auf der Seite müssen komplett frei bleiben. Jetzt 2 x auf "weiter" klicken. Bei Internet Mail-Konto einrichten auf "Nein" klicken, dann wieder auf "weiter". Nun sind wir an dem Punkt angekommen, an dem Sie sehen werden, ob sich die ganze Arbeit gelohnt hat: Gehen sie mit dem Amiga online, und zwar NUR MIT DER INTERNETVERBINDUNG ! Wenn die Verbindung steht UND ERST DANN gehen Sie mit der LAN-Verbindung online. Anschliessend klicken sie beim PC auf "Fertig stellen" jetzt sollte der PC eine im IE voreingestellte Startseite laden. Wenn nicht, geben sie eine URL ein um zu testen ob es geht.

Netscape:
Als erstes Netscape starten und im Menu "Bearbeiten" auf "Einstellungen" gehen. Jetzt unten links auf das kleine "Plus" vor "Erweitert" klicken. Jetzt auf "Proxies" gehen und rechts "Manuelle Proxy-Konfiguration" aktivieren. Auf "Anzeige" klicken, woraufhin sich ein neues Fenster öffnet. Hier muß im Feld Socks die Adresse des Amigarouters im LAN, also die LAN-IP des Rechners, den Sie vorhin konfiguriert haben eingegeben werden. Bei mir steht dort 192.168.0.2. Dahinter muß unter Port eine 1080 eingegeben werden. Das ist die Portnummer, die standartmäßig für den Socksserver verwendet wird. Übrigens arbeitet der Amiga-Router jetzt mit 2 IPs, der von uns zugewiesenen LAN IP sowie der vom Internetprovider dynamisch vergebenen Internet IP. Alle anderen Felder auf der Seite müssen komplett frei bleiben. Jetzt mit "OK" bestätigen und das alte Fenster ebenfalls mit "OK" abschliessen. Nun sind wir an dem Punkt angekommen, an dem Sie sehen werden, ob sich die ganze Arbeit gelohnt hat: Gehen sie mit dem Amiga online, und zwar NUR MIT DER INTERNETVERBINDUNG ! Wenn die Verbindung steht UND ERST DANN gehen Sie mit der LAN-Verbindung online. Anschliessend klicken sie beim PC auf "Fertig stellen" jetzt sollte der PC eine im IE voreingestellte Startseite laden. Wenn nicht, geben sie eine URL ein um zu testen ob es geht.

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